Donnerstag, 26. November 2020

Düppel-Quarantäne 97: Kerbschnitzen

Material: Reste weiches Holz (z.B. Linde)

Werkzeug: Schnitzmesser mit kurzer gerader Schneide, Bleistift, runde Gegenstände zum drumrum zeichnen

1. Muster einzeichnen. Es funktionieren gut Formen wie Blattmuster und Dreiecke. Es funktionieren nicht gut Formen mit vielen Ecken oder weniger als 2 Ecken. Außerdem funktionieren ganz gut Formen die nicht viel größer als 0,5-1cm groß sind. Das hier gezeichnete Muster ist ein guter Anfangspunkt

2. Erster Schnitt: Dazu wird das Messer in einem recht flachen Winkel angesetzt. Man stellt sich eine imaginäre Linie in der Mitte der Fläche vor, die die Messerspitze treffen muss und fährt dann entsprechend tief den Rand ab. Bei einem Oval: man fängt an einem Ende sehr flach an, wird dann zur Mitte hin tiefer und dann zum Rand hin wieder weniger tief. 

3. Zweiter Schnitt: entsprechend dem ersten Schnitt entlang der nächsten Linie (wenn es hilft: Werkstück drehen). Idealerweise fällt nach dem zweiten Schnitt das Blatt-Stück schon raus... anfangs ist das oft nicht der Fall, dann fährt man die Schnitte halt nach bis man das Stück frei hat. Schnitte zur Randkorrektur sind auch vollkommen angemessen. 

4. Stücke nach und nach ausschneiden. Dabei vorallem vorsichtig an den Stellen sein, wo man schmale Ränder zwischen den einzelnen ausgeschnittenen Bereichen stehen lässt: diese Stellen brechen schnell ab.

Wenn man ein Reststück zufriedenstellend geschnitzt hat kann das immer als Anhänger dienen... hier geht es hauptsächlich darum, sich mit der Methode vertraut zu machen bevor man damit größere Dinge verziehrt.

Tipps:

* echt parallel zu den Fasern schneiden führt schnell dazu, dass etwas ausreißt. Notfalls von beiden Enden her schneiden statt in einem Schnitt durch

* wenn ansonsten das Holz ausreißt: Messer nachschärfen

* an den Ecken aufpassen, dass man nicht zu tief einschneidet

* das Ganze braucht Übung. Seid geduldig mit euch selbst

Authentizität: einfache Muster tauchen immer wieder kerbgeschnitzt auf (daher auch meine Verzierung am Löffel). Gerade im Slavischen ist Kerbschnitzen auch jetzt noch weit verbreitet. Auf konkrete Funde kann ich mich jedoch leider nicht beziehen.





















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