Achtung: es hilft sich erst einmal bei der Fertigung von Armreifen von den Eigenheiten eines Materials vertraut zu machen: https://babblingbrookcraft.blogspot.com/2020/10/quarantane-projekt-71-gebogene.html.
Material: biegsames Starkfournier (ich hab gute Erfahrung mit 1,5mm Nussfournier und 1,5mm Birnenfournier gemacht, muss aber handselektiert werden), Leinenfaden (oder authentischer: Birken- oder Fichtenwurzeln) - für Teil 2 weiteres Holz
Werkzeug: 2 Schraubzwingen, 2 Brettchen (ca. 2cmx12cm), Messer und Schneideunterlage, 1,5mm Bohrer, Nadel, Bleistift - für Teil 2 leichter Hammer
1. Selektiere vorsichtig dein Holz. Hier ist das wichtigste Kriterium, dass es saubere parallele Maserung hat. Je mehr die Maserung von schön parallel abweicht, desto frustrierender wird der Prozess (und desto wahrscheinlicher gehen Gefäße kaputt)
2. Wähle eine Gefäßhöhe aus (nicht höher als dein Holz breit ist). Suche dir ein rundes oder ovales Objekt (z.B. Flasche) als Formgeber aus. Zwei Flaschen können zusammengetaped werden um ein Oval zu erzeugen. Ich habe bei der Wahl der Form gewusst, dass mein Boden nicht breiter als 10cm sein darf um noch auf mein verfügbares Material zu passen, deswegen habe ich dies als Auswahlkriterium mit beachtet.
3. Bestimme die Seite des Holzes zu dem es am liebsten biegen will und markiere dieses. Schneide ein Rechteck aus das so breit ist wie die Gefäßhöhe sein will und so lang wie der Formgeber-Umfang +5cm
4. Schneide an einem Ende die Ecken ab (ich hab sie 2-3cm tief abgeschnitten, je nach Gefäßhöhe). Entgrate entsprechend des Armreifs.
5. Koche entsprechend des Armreifs, jedoch min. 30 Minuten lang
6. Beim Biegen ist es sehr wichtig, dass die ganze Breite des Streifens gleichermaßen gebogen wird. Sobald eine Seite mehr gebogen wird als die andere, reißen die Fasern auseinander. Deswegen ist es für das Biegen umso ratsamer, das Holz an den Formgeber zu pressen und diesen dann mit dem Holz "aufzurollen".
7. um Dellen zu vermeiden, wird auf die Überlappstelle ein Brettchen gelegt. Die Schraubzwingen werden so angelegt, dass sie entweder auf dem Glas oder auf einem Brettchen sitzen - sie sollten nie direkt auf dem Fournier sitzen.
8. Wie gehabt wird 24h getrocknet. Vor Entfernen der Schraubzwingen wird der Kontaktpunkt markiert.
9. Entlang der Kanten in regelmäßigen Abständen bohren. Hoch- und wieder runternähen.
10. Man kann vor oder nach Befestigung des Bodens schleifen, Ölen empfiehlt sich danach
Tricks:
* fangt mit kleiner Gefäßhöhe an
* Ein Durchmesser kleiner als 6cm ist schwer weil der Biegeradius für das Holz ganz schön schwer zu schaffen ist.
Authentizität: wird in Teil 2 diskutiert
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